Seit 2 Tagen bin ich in Verdun. Der Name der kleinen französischen Stadt ist ein Synonym für den 1. Weltkrieg und trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass sich der Schrecken des Krieges nach meinen Besuchen von Flandern und der Picardie noch steigern lässt. Die Schlacht und das Schlachtfeld warten mit Kriegshorror-Superlativen auf, die kaum fassbar sind:
- Ab dem 21. Februar 1916, 300 Tage und Nächte Schlacht um einige 100m und ein paar Dörfer und Forts
- 75 französische Divisionen mit insgesamt 377'000 Mann standen 50 deutschen Divisionen mit 337'000 Soldaten gegenüber
- 50 Millionen verschossene Granaten
- Frankreich zählte 162'000 und Deutschland 143'000 Gefallene
- 215'000 Franzosen und 196'000 Deutsche wurden verwundet
- 80'000 vermisste Soldaten, auch 100 Jahre nach Ende der Schlacht werden immer noch Gebeine gefunden
- Im Beinhaus von Douaumont liegen gestapelt die Knochen von 130'000 Soldaten, welche durch Fenster betrachtet werden können
- Unterhalb des Beinhauses liegen 16'000 Soldaten in Einzelgräbern
In den nächsten Tagen werde ich mir auch noch die Umgebung von Douaumont anschauen. Es hat gesicherte Wanderwege zu den zerstörten Dörfern, zu weiteren Denkmalen und Monumenten. Die Wanderwege dürfen aber unter keine Umständen verlassen werden, da ich mich auch hier in der "Zone rouge" befinde, mit Millionen Blindgängern im Boden.
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