Seit gestern bin wieder eine Etappe weiter auf meiner Reise entlang der Western Front. Ich habe mich im Departement Somme im kleinen Dorf Martinpuich einquartiert, welches Nahe am ehemaligen Frontverlauf liegt. Das es noch eine Steigerung in Sachen Friedhöfe und Monumente gibt hätte ich nicht gedacht, aber hier in der Gegend hat es fast in jedem Dorf einen Soldatenfriedhof, Nahe des Dorfes Rancourt sogar drei...Einen Deutschen, einen Französischen und ein Commonwealth Friedhof.
Etwas weiter weg von den Schauplätzen der Schlacht an der Somme liegt auch ein der Somme American Cemetery. Dort bin ich wieder einmal auf einen zusätzlichen Aspekt des Krieges gestossen, welchen ich bis jetzt wenig Beachtung geschenkt habe:
Frauen im 1. Weltkrieg resp. Krankenschwestern im Krieg!
Die Krankenschwestern sind auf dem amerikanischen Friedhof ebenfalls wie die Soldaten begraben worden und einige ihrer Grabsteine konnte ich auch fotografieren. Zurück im Bed&Breakfast machte ich mich gleich an die Recherche und fand folgenden Text und und eine spannende Doku zu diesen Thema auf Youtube!
„Krieg ist Männersache“!! Im Jahr 1914 war das tatsächlich so, und an der Front waren keine Frauen zu finden.
Mit der steigenden Rate von Verwundeten stieg auch der Bedarf an mehr weiblichen Krankenschwestern. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Verwundeten medizinisch zu versorgen. Dadurch wurden die Krankenschwestern als „weiße Engel“ bekannt. Diesen Spitznamen bekamen sie von sterbenden Soldaten, die glaubten, von Engeln umgeben zu sein, als sie im Krankenhaus ankamen.
Aber zusätzlich zu ihrer primären Aufgabe waren die Krankenschwestern von unschätzbarem Wert, da sie den Soldaten Trost und Unterstützung spendeten. Sie waren bei den Soldaten beliebt, weil sie sich gut um sie kümmerten, wurden aber auch von den Armee-Behörden geschätzt, weil sie dazu beitrugen, die Soldaten während ihrer Genesung aufzuheitern und sie schneller an die Front zurückzubringen. Manchmal halfen Krankenschwestern den Soldaten, ihrer Familie zu schreiben. Die meisten, die sich in der Nähe der Frontlinie befanden, hatten Schokolade, Zigaretten und etwas Alkohol in ihrer Tasche, damit sie diese mit einem Soldaten teilen konnten, wenn der Tod nahe war.
„Weiße Engel“ wurden zum Symbol des Krieges. Für die Soldaten, die sich in der Hölle des alltäglichen Stellungskrieges gefangen fühlten, waren Krankenschwestern die hingebungsvollen Frauen, die Frieden und Sicherheit repräsentierten.
Unter normalen Umständen befanden sich Krankenhäuser weit hinter der Frontlinie. Es bestand jedoch Bedarf an Notaufnahmestationen in der Nähe der Frontlinie, wo dem verwundeten Soldaten sofortige Hilfe geleistet werden konnte, bevor er zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurde. Manchmal, wenn es an der Front zu Bewegung oder schwerem Beschuss zur Vorbereitung eines Angriffs kam, geriet das medizinische Personal, einschließlich der Krankenschwestern, unter Beschuss und einige wurden verletzt oder sogar getötet. In anderen Fällen halfen Krankenschwestern bei der Bergung von Soldaten, während um sie herum heftiger Beschuss stattfand.
Krankenschwestern waren mit den gleichen Risiken konfrontiert wie die Soldaten. Viele starben während ihres Dienstes. Vor allem aber litten viele unter der sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Allerlei Verwundungen, unzählige Todesfälle, Verzweiflung, Elend und Angst von Soldaten miterleben zu müssen, forderte für sie einen großen Tribut und wie viele Männer konnten auch sie nicht vergessen, was während des Krieges geschah.
Ebenso wie die Männer hatten die Krankenschwestern im Ersten Weltkrieg Anspruch auf Tapferkeitsauszeichnungen.
Je nach ihrem Status in der Gesellschaft hatten sie unterschiedliche Aufgaben. Um beispielsweise medizinische Hilfe leisten oder an einer Operation teilnehmen zu können, mussten Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger zuvor ein Studium absolviert oder ein Diplom erworben haben. Dies galt in der Regel für Damen aus den oberen Gesellschaftsschichten, die Zugang zu höherer Bildung hatten.
Aber in einer medizinischen Einrichtung brauchte man auch Leute, die die Soldaten säuberten, besonders nach einem Einsatz oder wenn ein Soldat krank war, jemanden, der die Soldaten badete und die Wäsche wäscht. Dies waren die Aufgaben der weniger gebildeten Krankenschwestern aus den unteren Klassen. Für diese Aufgaben wurden weit mehr Pflegekräfte benötigt als die bekannten „weißen Engel“. Aber diese Krankenschwestern konnten sich verbessern, indem sie eine Prüfung ablegten, um zu beweisen, dass sie in der Lage waren, den verwundeten Soldaten medizinisch zu versorgen. Wenn sie bestanden, wurden sie zum „weißen Engel“ befördert.
Krankenschwestern hatten viele Herausforderungen. Täglich waren sie mit Soldaten mit allen möglichen Wunden, der ständigen Nähe zum Tod und der Gefahr für ihr eigenes Leben konfrontiert. Es ist kein Wunder, dass viele an einer posttraumatischen Belastungsstörung erkrankten. Die „weißen Engel“ sorgten neben ihren medizinischen Pflichten auch für Trost und Unterstützung. Die niederrangigen Krankenschwestern übernahmen die Aufgaben, die für den Betrieb des Krankenhauses von entscheidender Bedeutung waren. Es war eine Teamleistung.
Letztendlich haben die Soldaten diesen wunderbaren Frauen viel zu verdanken.
Since yesterday I have been one step further on my journey along the Western Front. I took up residence in the Somme department in the small village of Martinpuich, which is close to the former frontline. I never imagined that there would be an increase in the number of cemeteries and monuments, but here in the area there is a military cemetery in almost every village, and near the village of Rancourt there are even three...A German, a French and a Commonwealth cemetery.
A little further away from the war theater of the Battle of the Somme there is also the Somme American Cemetery. There I once again came across an additional aspect of the war that I had paid little attention to until now:
Women in the First World War or Nurses at war!
Some nurses were also buried like the soldiers in the American cemetery and I was able to photograph their gravestones. Back at the Bed&Breakfast, I immediately started researching and found the following text and an exciting documentary on this topic on YouTube!
"War is a man's business"!! It was indeed true in 1914 and no women were to be found on the front line.
As the rate of casualties increased, so did the need for more female nurses. Their primary role was to provide medical care for the wounded. In doing this, the nurses became known as the ‘white angels“. So nicknamed by dying soldiers, thinking they were surrounded by angels when they arrived in a hospital.
But in addition to their primary role, the nurses became invaluable in providing comfort and support to the soldiers. They were beloved by soldiers for taking a good care of them, but also appreciated by the authorities, because they helped in cheering up the soldiers during their convalescence and getting them back to the front more quickly. Nurses sometimes helped soldiers to write to their family. Most of those who were close to the front line had chocolate, cigarettes and some alcohol in their bag, so they could share with a soldier if death was near.
‘White angels’ became a symbol of the war. To the soldiers who felt trapped in the hell of everyday trench warfare, nurses were the devoted women who represented peace and safety.
Under normal circumstances, hospitals were located well behind the front line. But there was a need for casualty clearing stations to be close to the front line where immediate assistance could be given to the wounded soldier before he was transferred to the hospital for further treatment. Sometimes, when there was a movement in the front line or heavy shelling in preparation for an attack, the medical staff, including the nurses, would come under fire and some were injured or even killed. In other cases, nurses assisted in the recovery of soldiers while heavy shelling was going on around them.
Nurses were confronted with the same risks as the soldiers. Many died during their service. But most of all, many suffered from what is known today as Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD). Having to witness all kind of wounds, innumerable deaths, despair, misery and fear from soldiers, took a great toll on them and like a lot of men, they too were unable to forget what happened during the war.
Just like the men, the nurses were entitled to decorations for bravery during WWI.
We usually imagine nurses as the gracious ladies taking care of the soldiers, the ‘white angels’. But they had different tasks depending on their status in society. For example, to provide medical assistance or take part in an operation, nurses had to have done some prior studies or attained a diploma. This usually applied to ladies from the upper classes of society who had access to higher education.
But in a medical facility, people to clean, especially after an operation or if a soldier was sick, someone to bathe the soldiers and to do the laundry, were also needed. These were the duties of the less educated nurses from the lower classes. Far more nurses were needed for these tasks than the well-known ‘white angels’. But these nurses were able to better themselves by taking an exam to prove that they were able to provide medical care to the wounded soldier. If they passed, they were promoted to work as a ‘white angel’.
Nurses had many challenges. On a daily basis, they were confronted with soldiers with all manner of wounds, the ever presence of death and the risk to their own lives. It is no wonder that many ended up with PTSD. The ‘white angels’ provided comfort and support as well as their medical duties. The lower ranked nurses undertook the tasks that were critical to the operation of the hospital. It was a team effort.
In the end, many of the soldiers had a great debt to these wonderful women.
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